Reiki-Seminare in Berlin mit Oliver Klatt

Vorwort zum Buch „Heilende Begegnung“

Von Oliver Klatt, Herausgeber des Buches (Autorin des Buches: Franziska Rudnick)

Heute, nach vielen persönlichen Begegnungen mit Heilern, einer langjährigen spirituellen Suche und schließlich eigenen Erfahrungen mit dem Handauflegen weiß ich: Es gibt Menschen, die eine starke Heilgabe besitzen und damit anderen Menschen in bemerkenswerter Weise helfen können, Krankheiten und seelisches Leid zu überwinden. Dies geschieht durch Handauflegen, Anschauen, eine bestimmte Gestik oder schlicht durch Konzentration auf den Klienten, was den Heilprozess in Gang setzt. Die Selbstheilungskräfte des Klienten werden gestärkt, und Heilung kann stattfinden. Ihren Ursprung hat diese Form des Heilens auf der geistigen Ebene. Deshalb bezeichnet man sie als geistiges Heilen. Es geht also um Heilung, die durch den Geist geschieht.

In diesem Buch stellen wir herausragende Heilerinnen und Heiler vor, die einer großen Anzahl von Klienten helfen konnten und damit seit vielen Jahren ihre heilerischen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Darüber hinaus berichten wir über große Heiler der jüngeren Vergangenheit, die die Weichen in Sachen Heilung für nachfolgende Generationen neu gestellt haben.

Was heilt?

Gibt es eine besondere Lebenskraft oder Energie, die von Heilern übermittelt wird? Oder heilt der Organismus sich selbst, wobei eine Aktivierung durch einen Heiler helfen kann? Kommt die Energie von außen? Oder ist sie im Körper des Klienten schon vorhanden? Wie kommt der Heiler an diese Energie bzw. wie aktiviert er sie?
Neben dem Begriff des geistigen Heilens gibt es eine andere, weithin gebräuchliche Bezeichnung, unter der sich das Wirken von Heilern einordnen lässt: Energiemedizin. Viele Wissenschaftler weltweit forschen auf diesem Gebiet, das in den USA bereits grundlegende Anerkennung erfährt und mit einem hohen Forschungsbudget ausgestattet worden ist.

Zur Energiemedizin zählt die Behandlung mit energetisierten Substanzen wie homöopathischen Mitteln, die Behandlung mit energetischen Apparaten wie Bioresonanzgeräten – und Behandlungsformen, die sich direkt, von Mensch zu Mensch, ereignen, wie bei der Feldenkrais-Methode oder beim Reiki, durch Handauflegen.

Begegnung mit dem Heiler

Das Wesentliche im Wirken eines Heilers findet in der persönlichen Zuwendung, hin zum Heilungssuchenden, statt, in direkter Begegnung, von Mensch zu Mensch. Dabei werden einige Momente intensiv miteinander geteilt, manchmal auch ein längerer Zeitraum; währenddessen befinden sich Heiler und Heilungssuchender im selben energetischen Raum, der durch die Präsenz des Heilers maßgeblich beeinflusst wird. Außerdem sind Fernwirkungen bekannt, beispielsweise über Fotos von Personen, die der Heiler nie persönlich getroffen hat und die dennoch eine Heilwirkung verspüren.

In der direkten Begegnung mit einem Heiler, wenn dieser seine Hände auflegt, haben viele Heilungssuchende körperliche Empfindungen wie Wärme oder Kribbeln, sie verspüren ein leichtes Vibrieren oder auch mal ein Kältegefühl. Die Wahrnehmungen sind von Mensch zu Mensch verschieden und lassen sich kaum klassifizieren. Die Hände des Heilers „wandern“ oft intuitiv zu bestimmten Körperstellen, oder sie bleiben an einer Körperstelle länger „haften“. Das bedeutet, dass an diesen Stellen besonders viel Heilenergie benötigt wird.

Meist wird vom Heiler keine bestimmte Methode oder Technik angewandt, sondern er tut das, was aus seiner Sicht im individuellen Fall zu tun ist, auf Grundlage seiner langjährigen Erfahrungen und seiner Intuition. Ob dabei nun Energie übertragen oder im Heilungssuchenden aktiviert wird, ist für ihn oft eine Frage von nachrangiger Bedeutung, die auch schon deshalb schwer zu beantworten ist, weil sich subjektives Empfinden vom tatsächlichen Geschehen unterscheiden mag. Was vor allem zählt, insbesondere für den Heilungssuchenden, ist letztlich, ob sich nachhaltig eine Heilwirkung einstellt – weniger wie diese zustande kommt.

Auch in der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Energiemedizin sind bislang viele Fragen rund um die Wirkungsweise von Heilenergie unbeantwortet geblieben. Zugleich ist jedoch die Tatsache, dass es vielfach zu Heilwirkungen energetischer Art gekommen ist, in zahlreichen Studien hinreichend belegt worden. Wenn wir hier von Energie sprechen, ist im Übrigen nicht Energie als physikalische Größe gemeint, sondern der Begriff wird in Anlehnung an die Vorstellung einer umfassend präsenten Lebensenergie verwendet, wie sie im fernöstlichen Kulturkreis als Qi oder Chi bekannt ist. Auch im westlichen Kulturkreis sind Formen dieser Lebensenergie bekannt, beispielsweise als „Numia“ (nach Paracelsus), als „Orgon“ (nach Wilhelm Reich) oder als „Biophotonenenergie“ (nach Prof. Fritz-Albert Popp).

Ebenso gibt es im spirituell-religiösen Bereich Vorstellungen einer Lebensenergie, die mehr oder weniger direkt in Beziehung zum Göttlichen stehen, so beispielsweise das „Mana“ (bei den Naturvölkern), das „Prana“ (im Hinduismus), das „Baraka“ (in der Sufi-Lehre) und die „Schechina“ (in der jüdischen Kabbala). Inwieweit auch der „Heilige Geist“ aus dem Christentum hier eingereiht werden kann, bleibt für viele eine offene Frage; ebenso, ob es sich bei all diesen Vorstellungen tatsächlich um unterschiedliche Erscheinungsformen ein und derselben Lebensenergie handelt oder ob die Unterschiede in den verschiedenen Vorstellungen nicht doch zu groß sind, um die Existenz einer allumfassenden Lebensenergie anzunehmen.

Jesus und Buddha als Heiler

In der christlichen Sichtweise geht mit umfassender Heilung die Erkenntnis einher, dass wir letztlich nicht getrennt sind von Gott. Über Jesus wissen wir, dass er sich kranken Menschen zuwandte, denen er auf seinen Wanderungen begegnete. Wenn er zu Kranken gerufen wurde, dann ging er hin. In der Bibel wird von zahlreichen Heilungen berichtet, die sich in solchen Situationen ereigneten. In seinen Predigten räumte Jesus dem Kranksein dagegen keinen besonderen Platz ein. Zugleich machte er aber durch sein Handeln deutlich, wie sehr es ihm am Herzen lag, dass kranken Menschen Zuwendung zuteil wird. Seine Jünger wies er an, sich um kranke Menschen besonders zu kümmern.

Nach der buddhistischen Lehre gleicht der Prozess der Heilung dem der spirituellen Entwicklung. So nahm Buddha manchmal Krankheit und Heilung zum Vergleich, um wesentliche Aspekte seiner Lehre zu verdeutlichen. Demnach ist jeder Mensch, der nicht Befreiung erlangt hat, der noch Leidenszustände erfährt, die unstillbare Begierde nach sich ziehen, als „krank“ zu betrachten. Der Heilungsprozess gleicht so gesehen dem Prozess, in dessen Verlauf man Erleuchtung erlangt.

In der Lehre Buddhas kommt es damit zu einer Gleichstellung der Erfahrung von Leid mit dem Kranksein. Dabei wird Letzteres nicht in hervorgehobener Weise thematisiert. Wesentliches Ziel der buddhistischen Lehren ist es, alle Leidenszustände zu überwinden, zu denen auch das Kranksein gehört.

Das Wesen von Heilung

Eine Grundvoraussetzung für Heilung ist, dass der Heilungssuchende aus eigenem Antrieb einen anderen, kundigen Menschen aufsucht, durch den er Heilung zu erfahren sucht. Dies tut er nur, wenn ein gewisser Leidensdruck besteht, wenn ein körperliches oder seelisches Leiden Ausmaße annimmt, die er alleine nicht mehr bewältigen kann.
In der Begegnung mit einem Heiler muss beim Heilungssuchenden die Bereitschaft da sein, sich wirklich von ihm helfen zu lassen. Anfangs ist ein Vertrauensvorschuss nötig. Schließlich kann Vertrauen aufgrund eigener Erfahrungen wachsen. Mit Voranschreiten des Heilungsprozesses muss der Heilungssuchende eine echte Hingabe an seine eigene Heilung entwickeln. In jedem Fall muss er den uneingeschränkten Wunsch haben, tatsächlich Heilung zu erlangen. Darüber hinaus hilft positives Denken und eine liebevolle Haltung sich selbst und anderen gegenüber.

Mit schlechten Gewohnheiten und Denkweisen, die verflochten mit einer Krankheit, einem Leiden sind, ist zu brechen. Der feste Wille, gesund zu werden, ist ein wesentlicher Faktor für einen positiven Heilungsverlauf. Was dem im Wege steht, ist zu überwinden. In Einzelfällen kann auch ein völliges „Wegdenken“ der Krankheit hilfreich sein.

Spontanheilungen

Manchmal kommt es in der Begegnung mit einem Heiler zu einer Spontanheilung. Dies kann eine wunderbare Erfahrung für den Heilungssuchenden sein. Und es bleibt abzuwarten, ob die Heilung dauerhaft Bestand hat. Viele Fälle haben gezeigt, dass es manchmal zu einem starken Heilungsschub kommt, dessen Wirkung eine gewisse Zeit über anhält, dann jedoch ein Stück weit oder auch fast ganz wieder zurück geht. Eine Spontanheilung lässt sich nicht erzeugen. Manche sagen, mit der Gnade Gottes kann sie geschehen, jederzeit. Sicherlich ist eine positive Grundeinstellung des Heilungssuchenden hilfreich. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass negative Gefühle und Gedanken verdrängt werden sollen. Diese können nämlich wichtige Botschaften enthalten, die dann zu nötigen Veränderungen im Leben führen können.

Manchmal, gerade zur Überwindung chronischer Krankheiten, ist eine grundlegende Änderung des Lebensstils erforderlich. Diese muss der Heilungssuchende selbst vornehmen. Erst dann kann sich nachhaltige Heilung einstellen. Ein Heiler kann hierzu lediglich den Anstoß geben.

Die Kraft des Segnens

Was sind die wesentlichen Merkmale von Heilung? Muss es immer eine objektiv nachweisbare Rückführung in den ursprünglichen, heilen Zustand sein? Oder kann schon eine kleine, subjektiv empfundene Besserung als Heilung bezeichnet werden? Wissenschaftler kennen das „Paradoxon des subjektiven Wohlbefindens“ – eine Formulierung, die andeutet, dass das eigene Wohlbefinden, so wie man es für sich selbst wahrnimmt, durchaus in einem paradoxen Verhältnis zu objektiven Gegebenheiten stehen kann. Wir kennen das aus Untersuchungen, die ergeben haben, dass Menschen in manchen armen Ländern sehr viel glücklicher sind als Menschen in manchen reichen Ländern. Genau so kann jemand mit einer Krankheit, durch die er einen Heilungsprozess erfährt, vielleicht glücklicher und erfüllter leben als ein anderer, der körperlich vollkommen gesund ist, selbst wenn die Krankheit nicht vollständig verschwindet. Letztlich ist das individuelle Lebensgefühl entscheidend, auch im Heilgeschehen, nicht äußere Umstände.

Heilkraft auch als Segen zu verstehen, und umgekehrt – dies ist eine Perspektive, die hilft, das Übermitteln oder Aktivieren von Heilenergie nicht bloß als Mittel zum Zweck zu sehen, mit dem einzigen Sinn der Eliminierung von Krankheit, sondern vielmehr den Wirkungsbereich darüber hinaus zu erweitern auf die Förderung von Glück und Gedeihen, von persönlicher wie spiritueller Entwicklung. Und umgekehrt, einen Segen, den man vielleicht erhält, nicht auf die Erfüllung von Wünschen und Erwartungen zu reduzieren, sondern auch in ihm die Heilkraft zu erkennen, die auf den verschiedensten, teils unerwartetsten Wegen sich Bahn bricht.

Heilausstrahlung

In meiner Tätigkeit als Reiki-Lehrer und als Herausgeber des Reiki Magazins ist es mir ein Anliegen, vertrauenswürdige Informationen und Erfahrungen rund um Behandlungs- und Ausbildungsangebote zum Thema geistiges Heilen, Energiemedizin zur Verfügung zu stellen. So auch mit diesem Buch, das vom Leben und Wirken bekannter Heiler berichtet.

Alle zwölf in diesem Buch porträtierten Heilerinnen und Heiler haben über lange Zeiträume ihre Kompetenz und ihre Fähigkeiten in Sachen Heilung unter Beweis gestellt. Acht von ihnen sind derzeit dauerhaft oder zeitweise in Deutschland tätig, ebenso die Nachfolger oder Nachfolgeorganisationen der vier porträtierten, bereits verstorbenen Heiler, deren Wirken noch nach ihrem Tod weite Kreise gezogen hat; sie führen heute das Werk ihres Lehrers, Mentors, Initiators erfolgreich fort, teils mit weltweiter Ausrichtung.

Sämtliche Beiträge sind in Kontakt zum jeweiligen Heiler oder zu ihm nahe stehenden Personen oder Nachfolgeorganisationen entstanden, wodurch die enthaltenen Informationen bestätigt und die Texte entsprechend autorisiert sind.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, eine gute Portion Offenheit und viel Entdeckungsfreude beim Lesen und Herumstöbern in diesem Buch – und nicht zuletzt beim Betrachten der Fotos der Heilerinnen und Heiler, die schon für sich ein gewisses Maß an Heilausstrahlung besitzen.

Oliver Klatt
Berlin, Januar 2012

Das Buch ist u.a hier erhältlich >>

Cover Reiki und Schulmedizin„Reiki und Schulmedizin“,
Oliver Klatt & Norbert Lindner, Windpferd Verlag, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Günter Gunia.
Weitere Informationen zum Projekt „Reiki und Schulmedizin“ hier >>

Reiki Magazin Cover 2 2015Oliver Klatt ist Herausgeber des Reiki Magazins, der deutschsprachigen Fachzeitschrift rund um Reiki und Geistiges Heilen. Seine Bücher, darunter „Die Heilkraft der Lebensenergie“, „Reiki und Schulmedizin“ und „Die Reiki-Systeme der Welt“, seine Essays und Fachartikel sind in sieben Sprachen übersetzt worden.
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